Bezirksamt Reinickendorf von Berlin
Musikschule
Sein Unterricht zeichnete sich durch gutes Eingehen auf die jeweiligen Schüler(innen) aus, die verschiedenen Altersstufen angehörten und recht unterschiedliche Voraussetzungen hatten. Diverse Auftritte als Pianist - Solo und mit Orchester - runden das Bild aufs schönste ab, das sich aus Pädagogik und Künstlertum in seiner Persönlichkeit vereinigt.
Gert Sell
Leiter der Musikschule
Musikschule Tempelhof
Seine pädagogischen Eigenschaften können wir als hervorragend beurteilen.
Da er als Pianist auf großartige Konzerte zurückblicken kann und sich damit im In- und Ausland einen Namen gemacht hat, schätzen wir uns besonders glücklich, einen sowohl künsterlisch renommierten und pädagogisch sensibel also insgesamt erfolgreichen Musiker zum Kreise unseres Kollegiums zählen zu können.
Mo K.-Dittmann
Synchrono Concervatory of Thessaloniki
Cooperation of Musicians
Ich habe Herrn Pantcho Vladiguerov kennengelernt, im Jahre 1999, als die erste Veranstaltung des Klavierfestivals des Sychronon Konservatoriums in Thessaloniki, Griechenland, stattgefunden hat. Herr Vladiguerov ist einer von den stets eingeladenen Professoren in diese Veranstaltung, seine Teilnahme erwies sich als besonders wichtig für die Inspiration der Studenten und den künstlerischen Erfolg des Festivals.
Lambis Vassiliadis
Künstlerischer Leiter des Sychronon Konservatoriums
Thessaloniki, Griechenland
I recommend Mr. Vladiguerov as a fine pianist and musician, and I hope that he will be given chances to further his career.
Colin Davis
In Johann Sebastian Bachs Chromatischer Fantasie und Fuge zeigte Vladiguerov Junior neben perfekter Geläufigkeit leichten Anschlag und sparsame Pedalisierung, die auch den drei Intermezzi Opus 117 von Brahms wohltaten. Großvater Vladiguerovs Opus 15‚ darunter die stimmungsvolle Herbstelegie, beendete das Konzert. Der virtuose junge Spieler spendete den heftig applaudierenden Hörern als Zugabe die „Improvisation" seines Vorfahren.
Prof. Dr. H. H. Stuckenschmidt im Rundfunk.
Sendung „Gehört und beurteilt“ - RIAS 1, 09.03.86
Mit Mozarts Klavierkonzert KV 491 in c-moll konnte sich der junge bulgarische Pianist Pantcho Vladiguerov vorstellen‚ der, so darf man auf Grund seiner außergewöhnlichen Leistung hoffen, bald auch an anderer Stelle in Berlin zu hören sein wird.
H. Uhlig, Der Tagesspiegel
Von düsterer Tragik ist auch Mozarts d-moll-Klavierkonzert erfüllt. Pantcho Vladiguerov, ein Enkel des bedeutenden bulgarischen Komponisten‚ brachte eine Auffassung zur Geltung, die mit zurückhaltendem, transparentem Spiel diese Darstellung treffend unterstrich‚ Technik und Phrasierung trugen das Signum profihafter Anlage. Ein interessantes, neues Gesicht, dem Anerkennung und freundlicher Beifall zuteil wurden.
DER NORD-BERLINER, KULTUR-THEATERFORUM
Der aus Bulgarien stammende Pianist Pantcho Vladiguerov zeigte bei seinem Konzert eindrucksvolle Wandlungsfähigkeit.
Er verfügt über so virtuoses Können, dass er auch schwierigen Kompositionen glänzend gerecht wird, und er verstand es außerdem, in sehr sympathischer, vorsichtiger Weise in die Stücke, die er spielte, einzuführen. → mehr lesenSo spielte er das solide strukturierte und genauso interpretierte Prelude D-Dur, Op. 23, Nr. 4, von Sergei Rachmaninow und steigerte sich zu kraftvollem Forte‚ das aber jederzeit sensibel wieder rückführbar war, beim Prelude h-Moll. Op. 32, Nr. 10‚ vom selben Komponisten. Brillant meisterte er dann Musik eines weiteren russischen Komponisten, von Rachmaninows künstlerisch so ganz anderem Zeitgenossen Alexander Skrjabin, der wie Pantcho Vladiguerov erwähnte – oft als der „russische Chopin" bezeichnet wird.Schon in den fünf Preludes des Op. 11 funkelten kristalline Glanzlichter, erst recht in der wesentlich späteren Sonate Nr. 5, Op. 57, die der Komponist selbst als „ekstatisch“ verstanden haben wollte: Alle Sinne sollten angesprochen, alle Kräfte der Natur einbezogen werden. Daraus machte der Gast denn auch eine pianistische Glanzleistung.
Den zweiten Teil seines Konzerts widmete der bulgarische Pianist, der übrigens schon in wenigen Tagen in Tokio konzertieren wird, ganz Kompositionen seines Großvaters Pantcho Vladiguerov senior, der sich schon in jungen Jahren einen hohen künstlerischen Ruf erwarb und bis 1932 mit Max Reinhardt zusammenarbeitete. Er ging jedoch nicht mit diesem ins Exil, sondern kehrte in seine Heimat Bulgarien zurück und gründete dort die nationale Schule der Musik. Von dem 1899 geborenen Pantcho Vladiguerov sen. gab es zunächst drei 1916, also mit 17 1/2 Jahren, geschaffene Stücke aus Op. 15: ein interessant auf die linke Hand abgestelltes Prelude, eine „Herbstelegie“, die sich gar nicht übertrieben gefühlsselig darstellt, sondern durchaus auch von Energie gezeichnet ist, und eine geschwinde und lebhafte, wunderschöne Humoreske.
Bei Improvisation und Toccata Op. 36 hatte rhythmisch und vom melodischen Gehalt her deutlich bulgarische Folklore, mitreißende Volkstänze, Pate gestanden. Herrlich, mit welcher Hingabe Pantcho Vladiguerov jr. sie ausdeutete!Schon die erste Zugabe, eine Mazurka von Frédéric Chopin, wurde zu einem weiteren künstlerischen Höhepunkt des vom Kulturamt der Stadt Naumburg in dankenswerter Weise veranstalteten Konzerts.
Voller Innigkeit – immer bei pianistischer Meisterschaft - dann die letzte Zugabe, der von unsentimentaler Besinnlichkeit getragene Bach-Choral „Jesu, meine Freude“ mit der schönen Begleitmelodie, die oft genug verselbständigt wird, die ihren ganzen Reiz aber doch erst gemeinsam mit dem Choral, der im Vordergrund bleiben muss‚ gewinnt.
Das war traumhaft schön, und es gab herzlichen Beifall.Dr. Harald Schreiber, MDZ
So spielte Pantcho Vladiguerov Johannes Brahms‘ drei Intermezzi op. 117 im poetischen Tonfall, aber auch extremen Tempo rubato. Doch gab der Enkel des bulgarischen Komponisten gleichen Namens so viel Innigkeit mit in sein Spiel ein, dass fast sprechende Klanggebilde hörbar wurden. Dieser Eindruck verstärkte sich noch in den Werken slawischer Komponisten der Jahrhundertwende sie bildeten den thematischen Kern des Konzertes. → mehr lesenZwei Preludes Sergej Rachmaninoffs (trotz Dur-Tonarten in schwermütigem Ausdruck) stellten den virtuos bestimmten Grundmustern des 19. Jahrhunderts eine auf klangliche Wirkung konzentrierte Kompositionsweise gegenüber. Dem entsprach die Interpretation Pantcho Vladiguerovs aufs Beste; technische Ansprüche werden mit Leichtigkeit erfüllt, machen den Weg frei zu ausdrucksvoller Gestaltung.Wiesbadener Kurier
Begeistert reagierten die Zuhörer des Klavierkonzerts, das Pantcho Vladiguerov im Brüggener Schulzentrum gab. [...] Wer ihn versäumte, hat sich nun wahrlich um eine Delikatesse besonderer Art gebracht. Dies nicht nur wegen Vladiguerovs brillantem Spiel, sondern eben auch wegen der Faszination selten gehörter, technisch und inhaltlich anspruchsvoller Komposition slawischer Meister.
Rheinische Post, 19.11.1991
Nach zarten und lyrischen Interpretationen von Werken der deutschen Komponisten Franz Schubert und Robert Schumann elektrisierte Vladiguerov alte und neugewonnene Freunde in der Heimaterde mit verschiedenen Preludes aus Opus 11 des Russen Alexander Skrajabin. Den Höhepunkt des Abends bildete die Würdigung des Werkes seines Großvaters, der in den 20er Jahren am Deutschen Theater in Berlin wirkte. Unter dem festlichen Frack des jungen Konzertpianisten tickte ein warmes bulgarisches Herz. Das Prelude (op. 15), ein großräumiges Stück mit vielen effektvollen Stellen, und die poetische Herbstelegie mit gewagten Harmoniewechseln zog das dankbare Publikum in seinen Bann.
Neue Ruhr-Zeitung (Mülheim)
Dass ein Recital dieser Art nicht nur durch Virtuosität, sondern bei einfühlsamer Interpretation weit mehr durch verinnerlichte Musikalität zu beeindrucken vermag, zeigte er bereits in den Preludes op. 23. Nr. 4 D-Dur und op. 32, Nr. 10. h-moll‚ von Sergej Rachmaninov. Mit gesangvoller Expressivität, weichen Kantilenen und fast schon impressionistischen Klangfarben gelang es Vladiguerov, den nahezu unbekannten Charakter feinfühliger Musikalität des sonst durch seine kraftvolle Virtuosität bekannten Komponisten herauszustellen. → mehr lesenAuch die fünf, von feiner Polyphonie geprägten Preludes aus dem Zyklus der zwischen 1893 und 1896 komponierten 24 Preludes op. 11 von Alexander Skrjabin gestaltete Pancho Vladiguerov überraschend zart. Trotz technischer Brillanz standen stets musikalische Sensibilität und subtile Klangfeinheit im Vordergrund.
Den interpretatorischen Höhepunkt bildete die Darbietung der Werke Pancho Vladiguerov sen.‚ dem bedeutendsten bulgarischen Komponisten dieses Jahrhunderts. Nicht weiter verwunderlich, dass sein - einer Musikerfamilie entstammender - Enkel mit den vier zu hörenden Kompositionen keinerlei Probleme hatte Vladiguerov bewies einmal mehr, dass sein Anschlagsreichtum klangliche und dynamische Schattierungen von ungewöhnlicher Vielfalt ermöglicht. So war das der melancholischen „Herbstelegie“ folgende Prelude op. 15 mit seiner anfangs noch verhaltenen Virtuosität zugleich von leidenschaftlicher Expressivität und sublimer Klangschönheit. Nach der verträumten „Improvisation“ op. 36 offerierte Vladiguerov mit bravouröser Transparenz in der einem wirbelnden Feuerwerk gleichenden Toccata op. 36 meisterhafte Fingerfertigkeit.Petra Stadler, Darmstädter Echo
Pantcho Vladiguerov, bulgarischer Meisterpianist aus Berlin, vollbrachte seine Bayern-Premiere in der Harburger Synagoge mit Bravour, nachdem er in den Tagen davor gutbesuchte Konzerte in Wiesbaden, Darmstadt, Mainz, Essen und Brügge (Belgien) absolviert hatte. Wer ihn versäumte, hat sich nun wahrlich um eine Delikatesse besonderer Art gebracht. Dies nicht nur wegen seines brillanten Spiels, sondern eben auch wegen der Faszination selten gehörter, technisch und inhaltlich anspruchsvoller Kompositionen slawischer Meister. → mehr lesenDie riskante 5. Sonate von Skrjabin wird aufgrund ihrer fingerbrecherischen Schwierigkeitsgrade nun nicht gerade häufig gespielt, ein Meilenstein im tondichterischen Schaffen des allzu früh verstorbenen russischen Komponisten, voll düsteren Zwiespalts. Und die zauberhaften atmosphärischen Klanggebilde von Vladiguerovs berühmtem Großvater (Karajan machte sein Staatsexamen 1926 mit Vladiguerovs 1. Klavierkonzert) haben sehr viel ähnlichkeit mit zeitgleich 1919-1923 entstandenen Werken Gershwins.
Vladiguerovs Großvater, in den „goldenen“ zwanziger Jahren einer der bedeutenden Pianisten, Komponisten und Dirigenten seiner Zeit (unter anderem langjähriger Musikdirektor am Deutschen Theater in Berlin unter dem legendären Max Reinhardt), stand sehr im Mittelpunkt dieses Abends. Und dies zu Recht, war Vladiguerov senior doch einer der vorzüglichen Komponisten Osteueropas in unserem Jahrhundert, inzwischen im Westen leider so gut wie vergessen. Seine virtuosen Klangschöpfungen (Herbstelegie, Prelude, Improvisation und Toccata) sind einerseits zart und elegisch, andererseits virtuos effektvoll. Sie zeigen große dramatische Bandbreite mit pastoralen Klangfarben, Volksmelodien, anspruchsvollen spätromantischen Tonfolgen und rauschenden Akkordkaskaden.
Brahms’ lntermezzi umschwärmten das Publikum lyrisch zart bis wehmütig düster. Rachmaninow dagegen wurde sehr bestimmt und reichhaltig expressiv dargeboten, fern der oftmals geringschätzigen Vorstellung vom „Filmkomponisten". Typisch für Vladiguerovs Spiel ist seine große dynamische Spannweite, sein transparentes virtuoses Spiel, seine klare Stimmführung. Auch ihm hat der Abend viel Spaß bereitet, nicht zuletzt wegen der fast familiären Atmosphäre in der ehemaligen Synagoge. Sein Dialog mit den Zuhörern, seine gekonnt präzisen Erläuterungen zu den einzelnen Stücken sorgten für bildhafte Transparenz dieses beeindruckenden Konzertabends.
Vladiguerov spielt sehr behutsam, setzt jeden Ton mit ungeheurer Präzision auch bei schwierigsten Passagen. Er wird zum Erzähler dramatischer Tondichtung. Sein Klangbild erschließt die magische Sphäre der musikalischen Botschaft... Musik als ewiges Mysterium, für den bewussten Hörer ein Tor zu einer anderen Welt. Es lohnt sich, den Namen Vladiguerov in Erinnerung zu behalten.Donauwörther Zeitung 25.11.1991
Wie technisch versiert Vladiguerov ist, bewies er mit dem 8. Stück aus dem Zyklus „Harmonies poétiques et religieuse" von 1853, mit zwei technisch anspruchsvollen Rhapsodien Johannes Brahms’ (g-Moll und h-Moll), sowie mit den „3 Intermezzi“ von Brahms, op. 117.
Nassauische Neue Presse
Die gleiche romantische Grundhaltung fand sich auch in den Kompositionen Sergej Rachmaninoffs, hier den Preludes B-dur aus op. 24 sowie h-moll und F-dur aus op. 32. Doch erscheinen sie musikalisch durchsichtiger, einfacher, folglich auch für den Hörer leichter fasslich. Weit höher ist dagegen das Maß an technischer Schwierigkeit. Doch gerade da scheint sich Pantcho Vladiguerov zuhause zu fühlen. Er schöpft „aus der Fülle“ und verwirklicht so lebendige Interpretationen → mehr lesenAls technisch noch anspruchsvoller erwiesen sich die beiden Sätze des op. 36 von Pantcho Vladiguerov sen., eines Werks, das ursprünglich für Streichquartett geschrieben wurde. Improvisation und Toccata sind gekennzeichnet durch den Versuch, traditionelle romantische Formen durch impressionistische Klänge oder überraschende Wendungen der Moderne näherzubringen; das Ergebnis ist in der Tat angenehm zu hören, auch noch in der Zugabe.Astrid Scheldt, Wiesbadener Kurier
Nach der Pause spielte Vladiguerov drei Intermezzi op. 117 von Johannes Brahms. Auch hier bot der Pianist eine virtuose Technik, gepaart mit intelligenter Interpretation. Langsame Teile spielte er sehr cantabile aus und brachte den Flügel zum Singen. Der Höhepunkt des Abends waren die Kompositionen von Pantcho Vladiguerov Senior.
→ mehr lesenDer Komponist, der Großvater des Pianisten, war einer der bedeutendsten bulgarischen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Es versteht sich von selbst, dass Pantcho Vladiguerov jun. den Solowerken seines Großvaters, die auch unter anderem von so namhaften Musikern wie David Oistrach, Arthur Nikisch, Wilhelm Furtwängler und Herbert von Karajan aufgeführt worden sind, besondere Aufmerksamkeit schenkt und sie immer wieder in Klavierabenden spielt. Aus Vladiguerovs sen. kompositorischem Schaffen erklang unter anderem die Rhapsodie Vardar op. 16, ein sehr virtuoses Werk mit spätromantisch impressionistischem Einschlag.Naumburger Tagesblatt
Mit den Funerailles von Liszt, einem Stück, das der bahnbrechende Komponist den französischen Revolutionären von 1848 gewidmet hatte, eröffnete Pantcho Vladiguerov sein Konzert. Kraftvoll interpretierte er die „ruhevolle Unruhe“ dieses erschütternden Werkes, das die Situation der Zeit nachempfinden ließ. Meisterlich bewältigte er schwierige Passagen, die von Leid und Unheil erzählten. Leise Töne am Ende schienen Hoffnung zu wecken. → mehr lesenEine Anlehnung an ein schottisches Kinderlied war eines der drei Brahmschen Intermezzi‚ die der Künstler andächtig zu Gehör brachte. Als würden sie von den durchbrochenen Wänden im Saal gehalten, verharrten die Töne nachhaltig, bis sie verklangen. „Am Ende gibt es einige Akkorde. die förmlich die Tastatur sprengen“‚ läutete Vladiguerov jr. Manuel de Fallas Feuertanz ein, der mit seinem schnellen Tempo und der ungeheuren Emotionalität das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinriss.
Viele Berliner waren zum Konzert gekommen, das sehr gut besucht war. Beinahe ängstlich hatten die Veranstalter den Abend, der die einwöchigen Kulturtage des Humanistischen Verbandes einläuten sollte, erwartet. Denn die Erfahrung hatte bislang gezeigt, dass das Oranienburger Publikum eher träge auf derartige kulturelle Angebote reagiert. Doch der Name Pantcho Vladiguerov jr. ist eben kein unbekannter mehr, das Interesse an Pantchos Familienbande, die der Pianist im zweiten Teil des Konzertes fulminant präsentierte, war groß.Karen Grunow, MAZ
In der Eltviller Burg bot der bekannte Künstler die Sonate c-moll No 8 Op. posthum und Impromtu Op. 90 No. 3 von Franz Schubert. Nach einer kurzen Pause führte der Pianist das Musikprogramm mit Frederic Chopins Ballade No. 2 Op. 38 und den Improvisationen der Humoreske Op. I5 und Toccata Op. 36 seines Großvaters fort.
Der rauschende Applaus der zahlreich erschienenen Rheingauer Musikliebhaber dankte dem Klaviervirtuosen für sein Gastspiel in der Eltviller Burg.Rheingau-Echo
Passend zum religiös-kontemplativen Inhalt der Fresken wählte Vladiguerov eingangs vier Choralvorspiele von Bach, danach drei Sonaten von Scarlatti jr., mit zartem Staccato und funkelnder Brillanz. Den Leipziger Kirchenmusiker berührte der Bulgare mit Glacéhandschuhen an, favorisierte eine romantisch-gefühlvolle Interpretation ganz im Stil der Bach-Transkriptionen der 1920er Jahre: keine konservierte Totenmaske, sondern ein aufpoliertes Portrait. Dabei verliert er zwar das protestantisch-kämpferische Grundelement, gewinnt allerdings die sehnsuchtsvolle Eleganz eines Busoni. Das unterstützt auch sein Spiel: weich, verklärt, mit viel Pedal. Der Flügel ist offen wie ein Cabrio und weist als notwendige Einstellung auf spätere Programmpunkte: Ravels impressionistisches Trauerlied „Pavane“ und Chopins Polonaise c-moll. Ein Exilstück, das Vladiguerov ganz als Heimweh-Bekenntnis des Polen in Paris erstrahlen lässt: reich an Melismen, gut ausbalanciert, die linke Hand mit fordernder Rhythmik‚ die rechte stets in kantabilem Gestus. Wahnsinn!Arne Dressler, MAZ